Hallo Ulrich.
Post by Ulrich AlbrechtCorel Draw 11 kann gar nicht so sehr verbilligt und mit
kostenloser Zusatzsoftware gebundelt werden, daß ich mir dieses
Update antun würde. The worst Corel Draw version ever! Ich lehne
es ab, mich durch Marketing- Fuzzis verarschen zu lassen
Hou, hou, hou ... immer langsam und ruhig ;-)
Mit der Meinung stehst Du ziemlich alleine da, denke ich
(Unkenntnis?).
Also gut, ich habe etwas übertrieben, indem ich in meiner Kritik
einen aufgesetzten Werbespruch von Corel Inc. konterkarriert habe.
Post by Ulrich AlbrechtSchon die Betatester der frühen 11er, alles Profianwender wie Du
und ich, waren von der Betaversion und der Stabilität begeistert
und in den (nicht öffentlichen) Betatester-NGs war es die bester
Version ever.
Auch ich muß gestehen, Corel 11 ist das beste und kein Vergleich
mit allen Vorgängern.
Hauptsächlich arbeite ich jedoch mit Photopaint 11 statt mit
Draw. Hier sind die neuen Funktionen (z.B. Freistellen!) und die
Stabilität hervorragend.
Ich arbeite auch überwiegend mit Photo Paint, könnte aber auch bei
Bedarf Corel Draw unterrichten. Die Version 11 enthält aber meines
Wissens deutlich mehr Neuerungen in Draw als in Photo Paint.
Post by Ulrich AlbrechtAber auch die vererbbaren Symbole (=Instanzen) von Draw sind
klasse.
Ich mußte neulich 8 Wochen mit Photoshop 6 arbeiten und war
entsetzt, wie umständlich, langsamt und bedienerunfreundlich dort
alles zugeht. Viele Profis sollten PP11 mal eine Chance geben.
Ja. Andererseits glaube ich, daß dies vor allem an den
Arbeitsgewohnheiten hängt. Früher habe ich Photoshop und Photo
Paint gleich gut und schnell benutzt, da ich mich dann aber bewußt
auf Photo Paint konzentriert habe, kann ich auch bei mir beobachten,
daß ich inzwischen mit Photo Paint schneller bin, als wenn ich
Photoshop benutze. Ich möchte damit sagen, daß Leute, die sowieso
*nur* oder doch überwiegend Photoshop benutzt haben und daran
gewöhnt sind, nur deswegen den Eindruck haben, Photo Paint sei
umständlicher, weil die Arbeit mit Photo Paint ihnen nicht geläufig
genug ist. Dieser subjektive Eindruck wird IMO häufig mit einer
objektiven Qualitätsabstufung verwechselt.
Post by Ulrich AlbrechtIn einem Punkt gebe nicht nur ich, sondern auch alle Betatester
Dir recht: Die 11er-Icons sind daneben und der Unterschied
zwischen aktiver und inaktiver Ebene in Draw ist zu undeutlich.
Gerüchten zu Folge ist der GIU-Designer gefeuert worden ...
Ja, gut. Aber es geht nicht nur um deutlich versus undeutlich. Ich
versuche ein paar konkretere Kritikpunkte anzugeben, die mir durch
den Kopf gegangen sind:
1. Die Anwender sind bestimmte Icons gewohnt und, wenn nun, nur um
modisch zu wirken oder vielleicht Photoshopanwendern entgegen
zu kommen, ein Icon ganz anders aussieht, müssen langjährige
Anwender von Corel Draw und Corel Photo Paint anfangen, nach
einem Icon zu suchen, weil sie es nicht sogleich erkennen.
Noch konkreter: Es gab zum Beispiel seit Langem ein Icon, um
aus einer Corel-Anwendung eine andere aufzurufen. Dieses Icon
war bisher ein aus aneinander liegenden Rechtecken gebildetes
*rotes* C.
IMO war dieses Icon, sicherlich alles andere als wunderschön,
aber sehr sinnvoll und eingängig. Warum?
- C ist naheliegenderweise eine Abkürzung für Corel, bzw.
für das Programmpaket Corel Draw.
- Die Buchstabendarstellung durch aneinander liegende rote
Rechtecke, versinnbildlicht sehr klar, daß Corel Draw
ein Programmpaket aus mehreren aufeinander abgestimmten
Anwendungen ist und daß die Elemente eines Ganzen über
dieses Icon erreichbar sind.
- Diese Darstellung des C durch einen Dreiviertelkreis aus
Rechtecken, versinnbildlicht genau die Art, wie mit der
Hauptanwendung nämlich Draw Zeichnungen erstellt werden,
nämlich durch Kompositionen aus einfachen geometrischen
Figuren. Überhaupt stellte das alte Icon dadurch
die objektorientierte Arbeitsweise - auch von Photo
Paint - symbolisch sinnfällig dar.
- Letzter und in der Praxis nützlichster Punkt: Dieses rote
C fiel mir, wenn ich danach suchte, sofort ins Auge und hat
einen hohen Wiedererkennungswert. Was ich als Anwender
schnell ausmache, kann ich zügig benutzen.
Wie sieht das neue Icon für diese Funktion aus? Glatter,
sozusagen modischer, aber was es darstellen oder symbolisieren
könnte, ist IMO für einen neuen Anwender kaum zu ahnen. Das
neue Icon sieht für mich ein bißchen aus wie Fliegenschiss
auf einem winzigen Button aus und ich habe es erst nach etwas
Mauskreisen gefunden, weil ich mich erinnere, wo das Icon
bisher, in älteren Versionen gewesen ist.
2. Es käme langjährigen Anwendern von Corel Draw entgegen, wenn
sie optional auf den alten Icon-Satz umschalten könnten.
Es gibt immerhin in Corel Photo Paint sogar die Möglichkeit
auf eine Bedienoberfläche umzuschalten, die der von Photoshop
ähnelt. Daher frage ich mich als einigermaßen treuer Anwender
von Photo Paint, ob es zuviel verlangt ist, daß man mir ähnlich
entgegenkommt, wie Photoshop-Anwendern, die man zu einem
Umstieg ermuntern möchte.
In einem Satz: Warum kann ich mit Corel Draw 11 zwar Photoshops
GUI nachstellen, aber nicht die Icons von Corel Draw 10
aktivieren.
(Ich begreife bestimmte naheliegende Marketing-Argumente,
aber ich begrüße dies nicht.)
3. Ich habe mir seit einiger Zeit angewöhnt, das Icon unten am
Ebenenfenster von Photo Paint zu benutzen, durch das aus
einem maskierten Bereich eine neue Ebene erzeugt wird.
In der Version 11 wurde es dort entfernt und statt dessen
ein anderes Icon dort eingeführt. Es sind aber immer noch
gleich viele, nämlich, wenn ich mich nicht um Eins vertue,
4 Icons dort. Warum diese Iconzählerei? Weil jeder, der
sich ein wenig um fundierte Gestaltung von gut brauchbaren
Bedienoberflächen bemüht, die in psychologischen Versuchen
bestätigte Regel kennen sollte, daß - grob gesagt - ca. 5
Elemente in einem definierten Bereich gut memoriert und in
der Praxis vom Anwender leicht unterschieden werden können.
Das bedeutet für dieses konkrete Detail der GUI, daß der
Designer eine weiteres Icon dort hätte einführen können, ohne
ein dort bisher dargestelltes entfernen zu müssen. 5 Icons an
dieser Stelle hätten niemanden überfordert. Was hat er aber
erreicht? Er hat mich IMO ohne ausreichenden und ohne - für
mich - fachlich nachvollziehbaren Grund vor den Kopf gestoßen,
ich suche ein Bedienelement, das ich mir angewöhnt habe zu
benutzen, es ist einfach weg, und das - wie gesagt - ohne Not.
Was soll so etwas? Mich ärgern solche Änderungen, die
anscheinend einer Laune des GUI-Designers entspringen, aber
keinen erkennbaren praktischen Grund haben und in der
praktischen Anwendung von Photo Paint nichts anderes erreichen
können, als mich zu irritieren.
Ich habe mich u. a. auf Photo Paint konzentriert, weil ich
noch schneller und effektiver arbeiten können wollte, als man
es normalerweise kann, wenn man, wie ich früher ständig, wenn
auch gekonnt und qualifiziert, mit 3, 4 oder mehr Bildbearbei-
tungsprogrammen arbeitet, also öfters wechselt. D. h. ich
habe geradezu auf Photo Paint trainiert. Und dann kommt einer
daher, und weil es Sonntag ist, er den blauen Himmel heute
mag und sich kreativ vorkommen möchte - oder weiß ich warum -,
schmeißt er mal hier irgendwas irgendwie raus und tönt alle
Icons Blau oder sonst irgendwie ein, damit ich was zum Suchen
habe.
Ich bin durchaus flexibel, ja ich mochte früher sogar ständig
neue Software ausprobieren; aber ich habe eingesehen, daß
gewisse Gewohnheiten und Routinen, so man sie beherrscht, ein
persönliches Kapital sind, wenn man in einer leistungs- und
gewinnorientierten Gesellschaft lebt und arbeitet.
Post by Ulrich AlbrechtAber an sonsten ist m.M.n. das Gespann XP/Corel 11 sehr effizient
und gelungen.
Von mir aus. Bisher sehe ich keinen Grund ein Update auf Windows XP
zu kaufen, ich verspreche mir davon praktisch nichts als eine hohe
Geldausgabe. Microsoft will Updates mittelfristig erzwingen; aber
die Mehrzahl der Windows-Anwender hat meines Erachtens keinerlei
originären Bedarf an dieser neuen Windows-Version. Ich hatte z. B.
ein neues Office-Programm aus der Generation für Windows XP bei mir
installiert und bin fast wahnsinnig geworden, weil dieses Ding
ständig und lange im Hintergrund auf allen Festplatten rumrödelte,
also kaum, dass es gestartet war, die Ressourcen an sich riß, damit
es bei Bedarf besitmmte Aufgaben schnell erledigen könne. (Ich weiß,
man kann dies nach einigem Suchen abstellen, aber ich war kurz davor
sämtliche Microsoft-Office-Awendungen *für immer* von meinen
Computern zu löschen, so "toll" fand ich dieses neue Feature. Solche
Festplattenaktivitäten kenne ich nur von aggressiven Computer Viren
oder einem Befehl größere Verzeichnisstrukturen mit allen Dateien zu
löschen, also vom Supergau.)
Gruß elek